Es ist angerichtet! - Kolumne

Hier ist sie nun endlich: meine erste Kolumne. „Wer einsteckt, muss auch austeilen können.“ So oder so ähnlich gab mir meine Oma schon als kleines Mädchen mit auf den Weg, dass man sich an der Dresdner Partyszene nicht nur erfreuen sollte, sondern ihr auch für all die schönen Zeiten etwas wieder geben muss. Ich gebe ihr Gemeinheiten und Belustigung (und vielleicht ganz selten etwas Lob) zurück, denn es gibt so viel zu lästern und zu lachen.

Der Lude on Tour...

Der Lude on Tour…

Die erste Skurrilität begleitet mich schon seit einigen Tagen durch permanente Facebookanzeigen durch meine Chronik. Viele erinnern sich noch an die Großraumdiskothek am Dresdner Hauptbahnhof, den Musikpark. Im letzten Jahr musste dieser – begleitet von allerlei Gemunkel und den verrücktesten Gerüchten – seine Pforten schließen. Um jedoch den Namen nicht ganz in der Versenkung verschwinden zu lassen haben sich die Macher und Köpfe des „Mupa“ ein nahezu geniales Konzept einfallen lassen: man feiert das Musikpark-Revival einfach… außerhalb des Musikparks. Im Arteum. „Musikpark on Tour“ nennt sich das. Also, wenn ihr Lust habt, das alte Musikpark-Flair wieder zu erleben, die „heiligen Hallen“ des Etablissements noch einmal zu spüren… dann geht doch am 11. Februar ins Arteum. „7 Monate Pause sind genug! Wir sind zurück und präsentieren euch „MUSIKPARK ON TOUR“ im ARTEUM am Waldschlösschen.“ Kann man sich nicht ausdenken!

Ebenfalls im Arteum veranstaltet Clubbetreiber E+E – dieses Mal in Eigenregie – am 25. Februar ein Wahnsinnskonzept. Für 17 Euro Eintritt gibt es für alle Partygäste die ganze Nacht alle Getränke inklusive. Ganze drei Floors werden bespielt. Mein Buddy Anatol Cyberia spielt ebenfalls an diesem Abend auf der Party. An dieser Stelle: Anatol, ich wünsche dir jede Menge Durchhaltevermögen und ganz starke Nerven! Du schaffst das! Der Sinn des Konzeptes wird aber aufgehen: viele Veranstalter fahren an diesem Abend Karnevalskonzepte. E+E lässt einfach den kreativen Part weg, bietet eine gute Alternative für alle „Kostümfaulen“ und füllt den Club bis zum Rand mit hacke-vollen Sparfüchsen. Eines muss man den Herren aber lassen: den berühmten „Studio One„-Spruch „Unser Lager ist zu voll und deshalb muss jetzt alles raus“ hat man sich gespart.

Lara Liqueur Double

Die offizielle Lara Liqueur Double Show…

Wenn wir gerade beim Studio One sind… hier setzt man mittlerweile nicht mehr ausschließlich auf Originale, sondern bucht gerne auch mal Doubles und Coverbands bekannter DJs… Ja, es gibt so etwas wirklich. So bespielt am 11. Februar eine Daftpunk-Cover-Band den Club im Eventwerk und bietet damit ein interessantes neues Bookingkonzept. Ich muss ganz ehrlich sein: ich wusste vorher nicht, dass es DJ-Doubles und DJ-Cover-Bands (was für ein komisches Wort!) überhaupt gibt und  bin extrem gespannt, wie stark dieses für Dresden recht ungewöhnliche Konzept den Club füllt. Jungs: sorgt für ausreichend Klopapier und räumt die hässlichen Bauzäune weg.

Ein Neustadtclub hat es mit dem Jahreswechsel geschafft, ein Stück Neustadt-Kult gehen zu lassen: der Kiezklub. Die sHe-Party wurde im ehemaligen Metronom ins Leben gerufen, zog durch das L’Hibou, die Koralle, hatte einen Ausflug auf die Straße E (Club Paula) und war seit letztem Jahr wieder in der Ursprungslocation mit neuem Namen. Nachdem die Türsteher sich allerdings permanent intolerant und abwertend gegenüber der schwullesbischen Zielgruppe der sHe-Party äußerten, ist die Szene-Institution im Februar jetzt wieder ins Industriegelände gezogen – raus aus der Dresdner Neustadt, in die sie eigentlich gehört. Schade Kiezklub, ihr wart mal ein echt cooler Schuppen.

Zu guter Letzt lobende Worte in die Neustadt! Das Café Europa bespielt seit dem Umbau wiederholt und häufiger seine Location mit Tanzmusik. Bei dem Mangel an coolen Tanzlocations in der Dresdner Neustadt ist das echt eine wahnsinnig erfrischende Entwicklung. Muss sich nur noch etwas rumsprechen, was der DC#mark euch da regelmäßig auf die Tanzfläche zaubert.

Wer hassen will, muss auch wissen! Deshalb: wenn euch irgend etwas lustiges oder Kritik-würdiges im Dresdner Nachtleben und der Clubszene auffällt, lasst es mich wissen. Informiert mich auch gern unter diesem Artikel in den Kommentaren darüber, was ihr von der neuen Kolumne haltet. Cheerio!


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